Wenn die Stimme protestiert: Kehlkopfentzündung – Symptome, Ursachen und Tipps
Wenn es sich anhört, als ob jedes Wort erst durch eine dicke Nebelwand hindurchgewandert ist und sich Hals und Rachen wie eine ausgedörrte Wüstenlandschaft anfühlen, könnte eine Kehlkopfentzündung dahinter stecken. Erfahren Sie hier, welche weiteren Symptome es neben Heiserkeit und einem Trockenheitsgefühl in Hals und Rachen gibt, wie es zu einer sogenannten Laryngitis kommt und was Sie dagegen tun können.
Lachen, sprechen, singen, schlucken – all das ermöglicht uns unser Kehlkopf. Als Verbindungsstück zwischen Rachen und Luftröhre übernimmt er zwei besonders wichtige Aufgaben: Zum einen ist er wie eine Art Pförtner, der mithilfe des Kehlkopfdeckels dafür sorgt, dass die Luftröhre beim Schlucken verschlossen wird und so Nahrung und Flüssigkeiten den richtigen Eingang „finden“. Zum anderen befinden sich in der Mitte des Kehlkopfs unsere Stimmlippen, die dafür verantwortlich sind, dass wir Laute erzeugen können. Wenn sich diese schließen und aus der Lunge strömende Luft gegen die Lippen presst, werden sie zum Schwingen gebracht – und ein Ton entsteht. Da ist es kaum verwunderlich, dass Heiserkeit eines der gängigsten Symptome einer Kehlkopfentzündung ist. Doch was genau steckt dahinter?
Was ist eine Kehlkopfentzündung – und wie kommt es dazu?
Bei einer Kehlkopfentzündung ist die Schleimhaut des Kehlkopfs entzündet. Häufig wird sie durch eine Virusinfektion ausgelöst, die sich von den oberen Atemwegen her ausgebreitet hat. Sie kann aber auch durch eine übermäßige Belastung der Stimme, trockene Luft und Zigarettenrauch entstehen. Auch Menschen, die schnarchen, können es öfter mit einer Kehlkopfentzündung zu tun haben, da sie vermehrt durch den Mund atmen, was die Schleimhaut austrocknet und so die natürliche Schutzbarriere des Kehlkopfs schwächt.
In der Regel klingen die Beschwerden nach ein bis zwei Wochen wieder ab. Wenn die Schleimhaut über einen längeren Zeitraum durch Nikotin, schädliche Umwelteinflüsse oder eine starke Stimmbelastung gereizt wird, kann die Kehlkopfentzündung auch chronisch werden.
Symptome einer Kehlkopfentzündung
Wie bereits erwähnt, ist Heiserkeit besonders typisch für eine Kehlkopfentzündung. Diese kann mittel bis stark ausgeprägt sein oder es kann sogar zum Stimmverlust kommen. Weitere Symptome, die auftreten können:
- Schluckbeschwerden
- Trockener Husten
- Trockenheitsgefühl in Hals und Rachen
- Häufiges Räuspern
- Atembeschwerden
Wurde die Kehlkopfentzündung durch eine Erkältung ausgelöst, können natürlich auch typische Erkältungsbeschwerden wie Halsschmerzen oder Schnupfen auftreten. Bei einer chronischen Laryngitis kommt es zu ähnlichen Symptomen. Die Heiserkeit kann jedoch sogar über mehrere Wochen anhalten. Außerdem haben Betroffene häufig das Gefühl, sie hätten einen Fremdkörper im Hals, was letztendlich zu einem Räusperzwang führen kann.
Bei Kindern können bei einer Kehlkopfentzündung noch weitere Symptome hinzukommen, da diese dazu führen kann, dass der Kehlkopf am Übergang zur Luftröhre anschwillt. Das macht sich dann durch Hustenanfälle und pfeifende Atemgeräusche bemerkbar – Ärzte und Ärztinnen sprechen dann vom sogenannten Pseudokrupp.
Das können Sie bei einer Kehlkopfentzündung tun
Wenn Ihnen die Symptome bekannt vorkommen und Sie vermuten, dass dafür eine Kehlkopfentzündung verantwortlich ist, ist der Weg zum Arzt oder zur Ärztin unbedingt ratsam. Diese können anhand einer umfassenden Anamnese die richtige Diagnose stellen und Ihnen eine passende Behandlung empfehlen. Darüber hinaus gibt es auch einiges, was Sie selbst bei einer Kehlkopfentzündung tun können. Das Wichtigste: Ihre Stimme schonen. Auch, wenn das natürlich gar nicht so leicht ist – im besten Fall versuchen Sie, gar nicht zu sprechen. Wenn das nicht möglich ist, kann es schon helfen mit einer entspannten und sanften Stimme zu sprechen. Um die Schleimhaut des Kehlkopfs zu befeuchten, sind ausreichend trinken, ein gutes Raumklima und Inhalieren hilfreich. Aufs Rauchen, scharfe Speisen und Alkohol verzichten Sie bei einer Kehlkopfentzündung besser, da das zu weiteren Reizungen führen können.