Es liegt was in der Luft: Alltagstipps bei Pollenallergie und Heuschnupfen
Für viele Menschen sind unbeschwerte Naturerlebnisse eine Frage der Saison: Pollenflug bestimmter Pflanzen löst bei ihnen eine allergische Reaktion aus. Die Symptome sind oft sehr lästig – der sogenannte Heuschnupfen erstreckt sich von einer laufenden oder verstopften Nase bis hin zu Atembeschwerden. Diese Tipps helfen Ihnen bei einer Pollenallergie.
Pollenallergie und Heuschnupfen: Vor Windbestäubern fliehen?
Lästig und häufig: Ungefähr 12 Millionen Deutsche haben mit Heuschnupfen zu tun. Im Volksmund ist Heuschnupfen die gängige Bezeichnung für die Erkrankung, aber eigentlich ist er das Symptom – einer Pollenallergie, die durch Pollen oder Blütenstaub sogenannter windbestäubter Pflanzen verursacht wird. Anders als sogenannte Insektenbestäuber können diese bei der Bestäubung nicht mit geflügelten Helferinnen, etwa aus dem Bienenreich, rechnen. Deshalb setzen sie besonders viele Pollen frei – zu Allergikers Unglück. Kommt nun noch ordentlich Wind dazu, heißt es für Betroffene von Pollenallergie und Heuschnupfen in Deckung gehen, denn dann fliegt der Blütenstaub unter Umständen hunderte Kilometer weit – und je nach Allergie reichen wenige Pollenkörner für unangenehme Reaktionen, wie tränende Augen, angeschwollene Schleimhäute in der Nase, vermehrte Atmung durch den Mund, und dadurch ausgetrocknete Schleimhäute und Halskratzen aus.
Was tun? Die Flucht in eine pollenfreie Region wäre eine Lösung. Denn, ob frühblühende Bäume, Sommergetreide und -gräser oder späte Quälgeister wie Beifuß und Ambrosia – je weniger Sie während der Hauptpollenflugzeit mit „Ihren“ Allergieverursachern in Berührung kommen, desto besser. Leider werden sich so eine Urlaubsflucht nur die wenigsten leisten können, zumal die Pollenflugsaison wohl immer länger wird: Pollen fliegen zwar hauptsächlich im Frühjahr – durch die Klimaveränderungen geht die Saison allerdings immer früher los und erstreckt sich über einen längeren Zeitraum.
Zum Glück gibt es auch zuhause viele Möglichkeiten, den Kontakt mit Pollen zu minimieren:
Pollenarme Wohnung
- Strategisch lüften bei niedrigem Pollenflug: In der Stadt am Morgen, auf dem Land am Abend. Pollenschutzgitter an den Fenstern halten zusätzlich einen Großteil der Pollen zurück.
- Kleidung und Haare waschen: Nach einem Tag vor der Tür haben Kleidung und Haare oft viele Pollen „eingefangen“. Waschen Sie beides, bevor Sie Ihr Schlafzimmer betreten. Ebenfalls wichtig bei Pollenallergie: Frische Wäsche besser nicht im Freien trocknen, damit sich daran keine neuen Pollen festsetzen können.
- Teppiche und Polster regelmäßig saugen, Böden feucht wischen: Ein Staubsauger mit Pollenfilter sorgt dafür, dass die Pollen nicht zurück in die Luft gelangen.
- HEPA-zertifizierte Luftreiniger: Zusätzlich können Sie im Schlafzimmer einen entsprechenden Luftreiniger aufstellen.
Verhalten bei Pollenflug
- Nasenatmung: Wenn Sie bewusst durch die Nase atmen, bleibt ein Teil der Pollen in den winzigen Flimmerhärchen hängen – sie funktionieren wie ein natürlicher Filter. Auch regelmäßige Nasenduschen können die Pollenbelastung senken.
- Sport nach Maß: Wenn Sie unter Heuschnupfen leiden, vermeiden Sie möglichst Sport im Freien, vor allem während der stärksten Pollenflugzeiten (im Stadtgebiet abends, auf dem Land eher morgens).
- Augen schützen: Dicht abschließende Sonnenbrillen bieten zusätzlichen Schutz.
- (Passiv-)Rauchen vermeiden: Da Rauch die Atemwege zusätzlich reizt, reagieren die Schleimhäute noch empfindlicher auf Allergene.
- Schutz für Schleimhäute: Angegriffene und trockene Schleimhäute lassen sich mit Lutschpastillen gut befeuchten. Dies lindert auch eventuelles Halskratzen durch trockene Mund -und Rachenschleimhaut bei einer Pollenallergie.
- Autofenster beim Fahren geschlossen halten.
Weitere Tipps bei Pollenallergie und Halskratzen
- Pollenfilter im Auto: Wer viel mit dem PKW unterwegs ist, kann seine Pollenbelastung mit einem speziellen Pollenfilter zusätzlich senken. Diesen Filter am besten jährlich tauschen.
- Rasen kurzhalten bei Heuschnupfen: Besonders wichtig für alle, die stark auf Gräserpollen reagieren. Das Rasenmähen am besten Nichtallergikern überlassen.
- Pollenkalender checken: Wann ist Ihre spezielle Belastung besonders hoch? Neben klassischen Pollenkalendern bietet die Pollenflug-App des Deutschen Wetterdienstes aktuelle Vorhersagen für den Pollenflug-Gefahrenindex.